Religion, Geschichte, Gedächtnis

Organisatoren
Prof. Dr. Urs Altermatt; Prof. Dr. Dr. Mariano Delgado; Prof. Dr. Francis Python; Zsolt Keller; Franziska Metzger
Ort
Fribourg
Land
Switzerland
Vom - Bis
28.04.2006 - 29.04.2006
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Von
Martin Meier, Universität Freiburg/Fribourg; Samuel Niederberger, Universität Freiburg/Fribourg

Im Rahmen des hundertjährigen Jubiläums der „Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte“ fand am 28. und 29. April 2006 an der Universität Fribourg/Schweiz eine Tagung zum Thema „Religion, Geschichte, Gedächtnis“ statt. 22 Referenten aus sieben Nationen beteiligten sich am Kolloquium. Während am Freitag vor allem der Wandel von Erinnerungsorten, Erinnerungsfiguren und den entsprechenden Erinnerungsdiskursen im Vordergrund stand, konzentrierten sich die Referate des Samstags auf die theoretische Erinnerungsgeschichte. Den Abschluss der Tagung bildete die Arbeit in Panels.

In seinem Eröffnungsreferat behandelte Urs Altermatt, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Fribourg und Chefredaktor der jubilierten Zeitschrift, Erinnerungsdiskurse im Schweizer Katholizismus. Im Vordergrund des Vortrags standen Verbindungen zwischen der Konstruktion von religiösem Gedächtnis auf der diskursiven Ebene – insbesondere auf jener der Geschichtsschreibung – und auf der Handlungsebene (religiöse Riten und Inszenierungen wie etwa Heiligenverehrung oder Wallfahrten). Anhand der überkonfessionellen nationalen Integrationsfigur Niklaus von Flüe zeigte Altermatt die Überlagerung von Konfessionalisierungs- und Nationalisierungsmechanismen auf, welche für die Entstehung einer katholischen Erinnerungsgemeinschaft bedeutend waren.

Wandlungen in der Erinnerungskultur erläuterte Mariano Delgado, Professor für mittlere und neuere Kirchengeschichte an der Universität Fribourg, am Beispiel der Christoph Kolumbus-Rezeption. Ähnlich wie bei Niklaus von Flüe ist gemäß Delgado auch bei Christoph Kolumbus eine starke Verschiebung der kollektiven Erinnerung feststellbar. Ausgehend von der Fragestellung „Vom Christus- und Zivilisationsbringer zum Paradieszerstörer?“ verwies er auf die Transition des Kolumbusbildes zwischen den Jubiläen von 1892 und 1992 als Beispiel für den Wandel im Verhältnis von Religion, Geschichte und Gedächtnis.

Religiöse Konstruktionen der nationalen Erinnerung in Deutschland zeigte Siegfried Weichlein, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Fribourg, in seinem Referat „Bonifatius als politischer Heiliger im 19. und 20. Jahrhundert“ auf. Er wurde zu einem politischen Heiligen, dessen Kult die Neupositionierung der katholischen Kirche im Inneren und Äußeren spiegelte. Herrschte zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch eine überkonfessionelle Bonifatiusverehrung vor, änderte sich nach den Kölner Ereignissen von 1837 die Figur des Bonifatius. Er wurde Hermann dem Cherusker und Luther entgegengestellt. Nach dem Ende des Deutschen Reiches 1945 galt Bonifatius als Garant des christlichen Abendlandes im Kampf gegen den Kommunismus. Erneut traten überkonfessionelle Züge der Bonifatiusverehrung hervor.

Einem kontroversen Thema widmete sich Claude Langlois, ehemaliger Direktor der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales in Paris, in seinem Referat über die Regulierung der Sexualität in der katholischen Kirche. Er fragte nach dem Verhältnis zur Tradition im Jahr 1968, als Pius VI in der Enzyklika Humanae vitae beschloss, die Verurteilung der Verwendung empfängnisverhütender Mittel beizubehalten. Zentral sind dabei ein theologischer (Rückbesinnung und Beibehaltung von Verurteilungen aufgrund biblischer Erinnerungen), ein ekklesialogischer (die Intention von Pius VI in der Enzyklika Casti Connubii nicht zu desavouieren) sowie ein historischer (Interventionen seitens der römischen Dikasterien) Erinnerungsstrang. Diese drei Erinnerungskonstruktionen festigten den Entschluss zur Beibehaltung der konservativen Sexualmoral, obschon sie teilweise miteinander konkurrierten.

In seinem Vortrag „Erinnerungsgeschichte – ihr Ort in der Gesellschaft und in der Historiografie“ präsentierte Dieter Langewiesche, Professor für mittlere und neuere Geschichte an der Universität Tübingen, Erinnerungsgeschichte als eine dreistufige Architektur mit ansteigender Abstraktion: 1. Geschichtsvorstellungen, die an die Erfahrungen einer Generation gebunden sind; 2. Geschichtsvorstellungen, welche die Lebenswelt des einzelnen zeitlich übersteigen, aber nur bestimmten Erfahrungsgruppen innerhalb einer Gesellschaft zueigen sind (z. B. Konfession oder Ethnie); 3. Geschichtsvorstellungen, die den Anspruch erheben, für die gesamte Gesellschaft zeitenübergreifend gültig zu sein.

„Zwischen Tradition und Paradigmenwechsel“ – Ausgehend von diesem Blickwinkel untersuchten Franziska Metzger, Assistentin am Seminar für Zeitgeschichte der Universität Fribourg, und Francis Python, Professor für Zeitgeschichte in Fribourg, die Geschichte der „Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kirchengeschichte“. 1907 gegründet, stellte die damals noch unter dem Titel „Zeitschrift für Schweizerische Kirchengeschichte“ erscheinende Publikation eine Reaktion auf die kurz zuvor in Zürich aus der Taufe gehobene Zeitschrift „Zwingliana“ dar. Python betonte in seinem Referat die Transformationen im Verhältnis von Religion und Nation insbesondere vor dem Hintergrund der französischsprachigen katholischen Geschichtsschreibung. Metzger zeigte mit einem begriffs- und diskursgeschichtlichen Zugang die sich wandelnden Verhältnisbestimmungen von Religion und Geschichte bzw. Kirchengeschichte auf, welche die geschichtstheoretischen und -philosophischen Diskursfelder der Zeitschrift bestimmten.

"Transformation von Religion und Gedächtnis» (Panel A)"

Im Vortrag „Grabmal und Erinnerung“ befasste sich Volker Reinhardt, Professor für Geschichte der Neuzeit an der Universität Fribourg, mit der Steuerbarkeit von Erinnerungen im intensiv konfessionalisierten Kontext der Frühen Neuzeit. Im Zentrum stand die Frage, welche Faktoren die Erinnerung der Mächtigen und diejenige der unteren Schichten prägten. Reinhardt ging die Problemstellung im Sinne einer provisorischen Zwischenbilanzierung des internationalen Forschungsprojekts REQUIEM (Berlin-Fribourg) am Beispiel von Papstgrabmälern des 15. bis 18. Jahrhunderts an. Er zog eine skeptische Bilanz: Grabmäler galten europäischen Eliten bis zur Französischen Revolution (und nicht selten darüber hinaus) als unverzichtbare memoria- und damit Ruhmeszeichen, doch dürfte ihre Rezeption eher selten den vorgesehenen Bahnen gefolgt sein.

Franz Xaver Bischof, Professor für Kirchengeschichte an der Universität Münster befasste sich mit der Erklärung Dignitatis humanae am Zweiten Vatikanum (1962-1965), in welcher die Religionsfreiheit als ein in der Würde des Menschen begründetes Recht anerkannt und dieses als verbindliches Element jeder staatlichen Ordnung dargestellt wurde. Mit diesem Paradigmenwechsel in der kirchlichen Position wurden Abwehrpositionen (gebildet im 19. Jahrhundert) überwunden, ohne den Wahrheitsanspruch des katholischen Glaubens in Frage zu stellen. Seither ist die Religionsfreiheit zu einem festen Bestandteil der katholischen Soziallehre wie der lehramtlichen Stellungnahmen zu den Menschenrechten geworden.

Thomas K. Kuhn, Assistenzprofessor für Kirchen- und Theologiegeschichte an der Universität Basel, beleuchtete die Erinnerungsgeschichte aus protestantischer Sicht. Er beschäftigte sich mit den sozialen, politischen und nationalen Interessen der Reformationsjubiläen im südwestdeutschen Gebiet der heutigen Evangelischen Kirche in Baden. Der badische Protestantismus ist von konfessionellen Verschiebungen geprägt, die seine Identität und Repräsentation erheblich beeinflussten. Neben den Feierlichkeiten, die primär an die lutherische Reformation erinnern, finden sich auch reformierte Jubiläen wie das Gedenken an das Jahr 1556, als die damalige Markgrafschaft Baden als letztes deutsches Territorium zur Reformation überging.

„Politik, Religion, Gedächtnis“ (Panel B)

Christian Sorrel, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Chambéry/Annecy (Frankreich) referierte zur „Trennung von Kirche und Staat in Frankreich zwischen Geschichte und Erinnerung“. Die Bedeutung der Geschichtsschreibung im Prozess der Erarbeitung des Gesetzes und noch mehr die Frage nach dem Gedächtnis der Trennung von Kirche und Staat während des 20. Jahrhunderts behandelte Sorrel in den drei Teilen „Rolle der Geschichte in der Vorbereitung und der Rezeption des Gesetzes“; „Unmittelbare Konstruktion einer katholischen Erinnerung des Ereignisses“ und „Dauerhafte Auslöschung jeglicher spezifischer Referenz auf das Gesetz“.

„Der bretonische Katholizismus als Erinnerungskonflikt und historische Fragestellung“ lautete der Titel des Vortrages von Yvon Tranvouez, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Brest/Frankreich. Im Jahr 2003 hat das unerwartete Echo des pastoralen Schreibens des Bischofs von Vannes unter dem Titel „Die Erneuerung der bretonischen Kultur: eine Herausforderung für die Kirche“ die Debatte über die katholische Identität der Bretagne neu lanciert. Tranvouez zeigte den konfliktiven Charakter dieses Gedächtnisses auf, um danach auf die zentralen Elemente, die den Ruf der Bretagne als christliches Land mit einer gewissen regionalen Originalität schufen, einzugehen. Dabei zeigte er die Grenzen dieses Gemeinplatzes auf, der die Realität stilisiert, indem er die Differenzen gegen außen betont und die inneren Kontraste minimiert.

„Mobilisierung von Gedächtnis in den Kämpfen der französischen Katholiken der Zwischenkriegszeit“ hiess das Referat von Dr. Corinne Bonafoux von der Universität Chambéry/Annecy (Frankreich). Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg veränderte zwar nicht die Kultur und die Verhaltensweisen der französischen Katholiken. Doch machte die Kriegserfahrung aus den Katholiken Kämpfer, die an Qualitäten des Durchhaltens und des Mutes appellierten, welche in die politische Semantik übertragen wurden. Sie wurden dadurch in die Nation reintegriert und waren stolz darauf, Katholiken zu sein.

Dr. Fabrice Bouthillon von der Universität Brest/Frankreich referierte über „Ein vergessener Fall von Europhobie: Pius XI“. Vor dem Hintergrund dessen, dass die Christdemokratie nach 1945 den „christlichen Widerstand“ gegenüber den Totalitarismen und die Teilnahme an der Errichtung der aktuellen europäischen Strukturen verband, wird nach Bouthillon zuweilen etwas voreilig davon ausgegangen, dass auch der Heilige Stuhl diese beiden Grundhaltungen immer miteinander verbunden hätte. Für Pius XI ist dies nicht so eindeutig: war er zu Beginn seines Pontifikats wenig mit der europäischen Thematik beschäftigt, so übersetzte sich seine Feindschaft gegenüber dem Nationalsozialismus in eine Distanzierung von Europa, zumindest insofern als der Nationalsozialismus vorgab, Europa zu verkörpern.

„Das Nachleben der Union de Fribourg in der katholischen Erinnerung“ lautete der Titel des Vortrages von Dr. Máté Botos von der Universität Péter Pázmány in Budapest. Er zeigte die lange Debatte über die Auswirkungen der Union de Fribourg zwischen 1884 und 1893 auf die Redaktoren der Enzyklika Rerum Novarum auf. Die kirchliche Tradition unterstreicht die Bedeutung dieser Gruppe europäischer katholischer Intellektueller. Die Union de Fribourg kann nach Botos als Forum betrachtet werden, auf welchem sich Vertreter verschiedenster Gruppen gegenüberstanden.

„Religionskultur und Gedächtnis“ (Panel C)

Elke Pahud de Mortanges, Privatdozentin an der Universität Freiburg i.Br., erläuterte Inszenierungen und Instrumentalisierungen frommer Frauen im Katholizismus des 19. Jahrhunderts. Grundsätzlich nahm die Frau eine Rolle im privaten Bereich der bürgerlichen Ehe ein. Eine Ausnahme stellten die Kirchen dar, welche den Frauen ansatzweise als öffentlicher Raum offen standen, ihnen aber eine grundsätzlich passive Rolle zukommen liessen. Eine Rollenverschiebung konnte ansatzweise durch Rückgriffe auf vormoderne Vorstellungsmodelle (Wunder und wunderbare Erscheinungen) erreicht werden. Zwei Massenphänomene – der Typus der jugendlich-marianischen Seherin und jener der stigmatisierten Jungfrau – beleuchtete Pahud de Mortanges unter diesem Gesichtspunkt. Vor allem die Wechselwirkung zwischen Selbst- und Fremdinszenierung, Prozesse der „interpretatorischen Induktion“ (Dondelinger) und Überformung, der kirchlichen Aneignung respektive Ausgrenzung bildeten Eckpunkte ihrer Ausführungen.

Marit Monteiro, Professorin für Geschichte an der Universität Nijmegen, referierte über Geschichte und religiöse Praktiken in den Niederlanden des 19. und 20. Jahrhunderts. Während der Entstehung der Niederlande war die protestantische Prägung dieses Entwicklungsprozesses determinierend und führte zu einer Rezeption des Katholischen und der Katholiken als eine potenzielle Gefahr für den Nationalstaat. Eine Integration innerhalb des nationalen Verbandes bei gleichzeitiger Beibehaltung der konfessionellen Identität suchten die Katholiken mittels einer gezielten Vermischung übernationaler und nationaler Dimensionen der Erinnerung zu realisieren. Durch Wallfahrten, Heiligenkulte und ähnlichen Praktiken wurde eine spezifisch katholische Identität zu definieren versucht.

Mark Edward Ruff, Assistenzprofessor an der University of St. Louis, untersuchte in seinem Vortrag Verbindungen zwischen Jugendarbeit, Frömmigkeit und Erinnerung im Deutschland der 1940er und 1950er Jahre. Zwischen 1945 und 1947 wurden Debatten über die Reaktivierung der katholischen Jugendarbeit geführt. Interessant hierbei ist, dass unterschiedliche Interpretationen der Politisierung und Mobilisierung der späten Weimarer Republik, des politischen Kollapses von 1933 und der Auswirkungen der sich wandelnden Sexual- und Geschlechtermoral, unterschiedliche Erinnerungskonstruktionen also, diesen Diskurs stark beeinflussten.

„Historiografie und religiöse Identität“ (Panel D)

Jacques Picard, Professor an der Universität Basel, widmete sich der jüdischen Geschichtsschreibung. Als Ausgangspunkt dienten ihm Erinnerungsorte wie Jerusalem oder Babylon, welche für das Judentum zentrale Chiffren der Geschichtsdeutung und Symbolisierung darstellen. Stellvertretend stehen diese und andere Orte für die Frage, wo das Judentum „zu hause“ ist, ob die jüdische Diaspora mit der Gründung des israelischen Staates ihr Ende mit einer „Rückkehr nach Zion“ gefunden hat, oder ob sie vielmehr als ein „Exodus“ ins gelobte Land zu werten ist. Picard zeigte auf, wie der religiös aufgeladene Gehalt der Chiffren und Orte in eine säkular gedachte Symbolisierung für den politischen Orientierungshorizont gewandelt wird, um einer Geschichtsdeutung in der jüdischen Moderne zu dienen.

Auch Zsolt Keller, Assistent am Seminar für Zeitgeschichte in Fribourg, referierte über die jüdische Erinnerung in der Schweiz, indem er Archive, Bibliotheken und die Gedächtnispolitik als Speicher der Erinnerung untersuchte. 1904 wurde der Schweizerische Israelitische Gemeindebund gegründet, und seit seiner Gründung wurde ein Archiv eingerichtet und verwaltet. Je nach politischer und gesellschaftlicher Stellung der Schweizer Jüdinnen und Juden wurde die „Archivpolitik“ des SIG geändert und den zeitgeschichtlichen Umständen angepasst. Keller zeichnete diese Wandlungen, welche zugleich Abbild einer jüdischen „Gedächtnispolitik“ darstellen, in seinem Referat auf.

Unter dem Titel „Das ‚katholische Österreich’. Ein Narrativ der österreichischen Geschichtswissenschaft und Identitätspolitik“ zeigte Werner Suppanz von der Universität Graz die kontroverse Haltung der politischen Lager hinsichtlich einer säkularen oder religiösen Definition der österreichischen Identität und Gesellschaft auf. Während vor 1933 maßgeblich von der christlichsozialen Partei eine das Katholische betonende Position vertreten wurde, verlor diese nach 1945 mehr und mehr an Legitimität. Zu sehr prägten Konkordanzdemokratie und fortschreitende gesellschaftliche Säkularisierung die öffentlichen Geschichtsdiskurse.

James Kennedy, Professor an der Vrije Universiteit in Amsterdam, widmete sich der Frage nach Vergessen und Erinnerung der religiösen bzw. konfessionellen Vergangenheit in den Niederlanden nach dem Zweiten Weltkrieg. Insbesondere während der 1960er Jahre prägten antitraditionalistische Positionen den öffentlichen Diskurs. Als Folge wandelten sich die Rolle der Religion in der Erinnerungskultur sowie die historiografische Rekonstruktion der religiösen Vergangenheit. Dabei stellt sich die Frage, inwiefern und ob überhaupt in den letzten Jahren gegenläufige Prozesse zu beobachten sind.

In der Synthese der Panels zeigte sich, dass diese verschiedene Perspektiven auf die Transformationen von Geschichts- und Erinnerungsdiskursen im religionsgeschichtlichen Zusammenhang verfolgten und das Verhältnis von Religion, Geschichte und Gedächtnis in einem Diskurs- und Handlungsebene integrierenden Ansatz angingen. Davon ausgehend lenkte Siegfried Weichlein die Abschlussdebatte auf die Methodendiskussion. Vor dem Hintergrund, dass die theoretische Diskussion um die Konzepte von Kultur, Geschichte und Gedächtnis in den letzten Jahren intensiv geführt wurde, plädierte er für die künftige Forschung vor allem für eine intensivierte, interdisziplinär und systematisch geführte Beschäftigung mit dem Religionsbegriff.
Die Tagungsbeiträge werden in der diesjährigen „Schweizerischen Zeitschrift für Religions- und Kulturgeschichte“ erscheinen.